Auf die Begeisterung und Begeisterungsfähigkeit der Kinder setzt die ÖNJ- St. Georgen/A. seit 30 Jahren mit großem Erfolg. Und wir haben darin nur beste Erfahrung und machen mit jeder Veranstaltung die schöne Erfahrung, dass spannende Erlebnisse jederzeit in Konkurrenz mit TV und PC treten können. Die Kinder kommen gerne und frei-willig.
Am 20. 10. besuchten 30 Freiwillige die „Igelschule Mondsee“, wo Frau Gabriele Reisinger derzeit mit unglaublicher Liebe und Hingabe fast 200 Igel aus ganz Österreich im Erdgeschoß ihres Privathauses betreut, pflegt und durch den Winter bringen will. Seit 1. Juli waren es insgesamt 350 Igel und 30 Igelbabys, die sie pflegte.
Dass Frau Reisinger dafür täglich 15 bis 17 Stunden alleine und ehrenamtlich beschäftigt ist, beeindruckte die jungen Tierfreunde und Naturschützer aus St. Georgen/A. wohl am meisten.
Nach dem Besuch der Igelsation wissen wir fast alles über Igel, ihre Lebensweise, die richtige Überwinterung und Pflege. Viele haben sich aber auch vorgenommen, selbst in ihren Hausgärten aktiv zu werden und Überwinterungsmöglichkeiten für Igel einzurichten.
Weiters haben sie in den darauffolgenden Biologiestunden das Schulhaus verlassen und ihr Wissen an die Erwachsenen weiter geben.

Wichtige T I P P S

– IGEL  n i e  mit Milch füttern; sie vertragen auch in gewässerter Milch den Milchzucker nicht und erkranken an Durchfall. Sie können daran daran sterben.
– IGEL, die jetzt noch am Tag herumlaufen und sich bei Kontakt mit Menschen nicht zusammenrollen oder fauchen, sind wahrscheinlich zu gering und nicht gesund sind. Gesunde Igel sind nur in der Nacht unterwegs.
– IGEL, die jetzt tagsüber unterwegs sind, sind nicht nur durch Autos gefährdet, sondern vor allem durch Fliegen, die zwischen die Stacheln ihre Eier ablegen. Die geschlüpften Larven dringen durch die Körperöffnungen in
die Tiere ein und fressen sie praktisch von innen her auf.
– IGEL gehören auch entwurmt und von Parasiten befreit.
– IGEL, die weniger als 600 Gramm wiegen, brauchen Hilfe.
– IGEL werden am besten bei Außentemperaturen in Holzhütten, Carports oder regengeschützten Reisig- oder Laubhaufen überwintert. Bei tieferen Temperaturen fallen sie in einen intensiveren Winterschlaf, in dem sie
nur mehr 2 bis 3 mal pro Minute atmen und dadurch weniger Energie verbrauchen als würden sie in einem zu warmen Kellerraum überwintert. Dort verlieren sie zu viel Gewicht und überleben sehr häufig den Winter nicht.
– IGEL sind reine Fleischfresser sind. Zu spät geborene Igel fressen jetzt alles – auch Obst. Sie können darin allerdings nur die Flüssigkeit verwerten. Obst ist daher nicht artgerecht und hilft keinesfalls zur Gewichtszunahme.
– IGEL können gut mit Katzenfutter gefüttert werden. Die Milchschale für die Katzen sollte für Igel unerreichbar auf einem Sessel gelagert sein.

Weitere Infos über Igel:
Igel bringen meist 4 bis 6 Junge zur Welt; 32 bis 35 Tage Tragezeit; schon junge Igel haben 100 weiche, spitze Stacheln, die bereits nach 9 Stunden fest sind und kräftig stechen können; erwachsene Tiere haben 6000 bis 8000 Stacheln; Gesamtlänge bis 30 cm; Igel können bis zu 10 Jahre alt werden, das Durchschnittsalter aber beträgt leider nur 3 Jahre; am Bauch haben sie ein Fell; Igel haben einen sehr guten Geruch und ein ausgezeichnetes Gehör (sie hören ihre Beutetiere unter der Erde); sie können gut klettern, schwimmen und auch schnell laufen; Feind Nr. 1 ist der Mensch und der verschwindende Lebensraum (Gärten sind zu Tode gepflegt – kein Lebensraum).